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Daily Telegraph, 16. April 1966

"Jack the Ripper"-Briefe veröffentlicht

Gestern wurden Briefe und Postkarten veröffentlicht, die von Jack the Ripper sein sollen,der Mörder, der vor fast 80 Jahren das Londoner East End terrorisierte.
Sie erschienen zusammen mit zeitgenössischen medizinischen Zeichnungen und Tatort-Skizzen in einem Artikel vom Pathologen Prof. Francis Camps in der London Hospital Gazette. Die Zeichnungen und Karten, bisher unbekannt, stammen aus dem Archiv des Krankenhauses.

Von einem halben Dutzend Frauen, alle Prostituierte, geht man davon aus, dass sie Opfer des Rippers wurden. Er griff sie in sadistischer Raserei in den finsteren, nur durch Gaslichter erhellten Straßen von Whitechapel an. Über ihn ist in den Jahren mehr geschrieben worden als über jeden anderen Mörder. Eine Theorie besagt, dass er ein ausgebildeter Mann gewesen sei, möglicherweise ein Arzt, mit einem Hass auf Frauen einer bestimmten Sorte, aber das Rätsel seiner Identität konnte niemals gelüftet werden.

Viele der Briefe, die von Prof. Camps reproduziert wurden, machen den Eindruck, als ob sie absichtlich kritzelig und fehlerhaft geschrieben wurden. Einer von ihnen, adressiert an Mr. George Lusk, Vorsitzender der Whitechapel Bürgermiliz, war mit dem Absender "From hell" versehen. Eine ganze Reihe von Briefen wurde an Major Smith, Commissioner der City Police, gesandt, teilweise aus entfernten Orten wie Liverpool oder Glasgow. Die meisten
fangen mit den Worten "Dear Boss" oder "Old Boss" an.

In einem Brief vom 25. Sept. 1888 steht:

Lieber Boss, 25. Sept.1888

mir kommt ständig zu Ohren, die Polizei hätte mich geschnappt, aber sie wird mich jetzt nur nicht erwischen. Ich habe gelacht wenn sie so schlau aussehen und darüber reden, sie wären auf der richtigen Spur. Dieser Witz über "Leather Apron" hat mich richtig zum Lachen gebracht. Ich bin hinter Huren her und ich werde nicht aufhören, sie aufzuschlitzen, bis ich geschnappt werde. Der letzte Job war großartige Arbeit. Ich habe der Dame keine Zeit zum Kreischen gelassen. Wie können sie mich da schnappen? Ich liebe meine Arbeit und will wieder weitermachen. Sie werden bald von mir und meinen komischen Spielchen hören. Ich habe etwas von dem roten Zeug vom letzten Job in einer Ginger Bierflasche aufbewahrt, um damit zu schreiben, aber es wurde dick wie Kleister und ich kann es nicht mehr benutzen. Rote Tinte tut´s auch, hoffe ich, ha ha. Beim nächsten Mal schneide ich die Ohren der Dame ab und schicke sie den Polizisten, nur so zum Spaß, das würden sie doch auch tun, oder? Halten Sie diesen Brief zurück, bis ich noch ein bißchen mehr gearbeitet habe, dann geben sie ihn sofort heraus. Mein Messer ist so schön und scharf, ich möchte gleich wieder an die Arbeit gehen, wenn sich die Gelegenheit für mich bietet.
Viel Glück.

Ihr ergebener

Jack The Ripper

Macht ihnen doch nichts aus mir diesen Markennamen zu geben

PS: Habs leider nicht geschafft, den Brief zu veschicken, bevor ich die rote Tinte von meinen Händen hatte. Verdammt. Kein Glück bisher.Nun sagen sie ich wäre ein Arzt. ha ha.

"Opfer kreischte"
"Als nächstes ein Doppelschlag"

In einer Postkarte an Mr. Lusk stand:

"Sag mal Boss, du scheinst ganz schön verängstigt zu sein. Ich glaube ich würde dir gerne einen Schock versetzen, aber ich kann mich nicht lange genug zurückhalten, um euch Kinderspielzeug mit mir Polizistenspiele spielen zu lassen, aber ich hoffe ich werde dich sehen, wenn ich weniger in Hetze bin. Auf wiedersehen, Boss."
(Say Boss, you seem rare firghtened [frightened]. Guess I like to give you fits, but can't stop long enough to let you box of toys play copper games with me, but hope to see you when I don't hurry to much. Goodbye Boss."

In einer anderen Postkarte, datiert auf den 30. September, stand:

Ich habe nicht gelogen, mein lieber alter Boss, als ich ihnen den Hinweis gab. Sie werden morgen von "Saucy Jacky's" Arbeit hören. Dieses Mal Doppelereignis. Nummer Eins hat etwas gequiekt. Konnte nicht richtig fertig werden. Hatte keine Zeit die Ohren für die Polizei abzuschneiden. Vielen Dank, dass sie den letzten Brief zurückgehalten haben, bis ich wieder an die Arbeit gehen konnte.

Jack the Ripper

Ein Brief, der am 12. Oktober erhalten wurde, beinhaltete:

"Ich glaube ihr bei Scotland Yard schlaft tief und fest mit euren Bluthunden, das werde ich euch morgen Nacht zeigen. Ich werde zu einem Doppelschlag ansetzen, aber nicht in Whitechapel. Wird langsam zu heiß hier. Musste weiterziehen.
Das wars, bis ihr wieder von mir hört. Jack the Ripper.

"Gute Gelegenheit"
Mitternacht in Minories

Ein anderer Brief, der in Liverpool aufgegeben wurde und am 29. September ankam,
besagt:

"Passt gut auf, ich werde am 1. und 2. diesen Monats gegen Mitternacht in Minories bei der Arbeit sein, und ich gebe den Behörden eine gute Gelegenheit, aber wenn ich bei der Arbeit bin ist niemals ein Polizist in der Nähe."

Dann kam eine Notiz, die die Adresse Prinz William Street trug:

"Was die Polizisten doch für Idioten sind, ich habe ihnen sogar den Namen der Straße genannt, in der ich wohne."

Am 16. Oktober erhielt Mr. Lusk ein Päckchen per Post. Es enthielt ein Kästchen mit einer Niere und einer kurzen Notiz:

"Ich sende dir die halbe Niere von einer Frau, extra für dich konserviert. Das Schriftstück war unterschrieben mit "Fang mich wenn du kannst, Mr. Lusk"

In seinem Artikel meint Prof. Camps in Bezug auf das Ripper Opfer Catherine Eddowes:
"Eine Beschreibung der Frau ist in unzähligen Büchern erschienen, aber Dank der Detektivarbeit meines Assistenten Sam Hardy haben wir im Keller des "London Hospitals" nicht nur die Karte (welche damals vom Coroner in Auftrag gegeben wurde), die sie gesehen haben, wiederentdeckt, sondern auch einige bemerkenswerte Strichzeichnungen, die vom Arzt am Tatort gefertigt wurden, so dass wir nun eine genaue Darstellung der Umgebung und den umliegenden Objekten haben. Als Dr. Brown die Ergebnisse seiner post-mortem Untersuchung vorstellte, wurde erstmals bekannt, dass die linke Niere fehlte.
Aufgrund dieser Tatsache zog Dr. Brown in Betracht, dass der Täter anatomische Kenntnisse besaß, aber das wurde von Dr. Sequera und Dr. Saunders bezweifelt, die wiederum Recht hätten, wenn das Bild der Unterleibswunden korrekt ist. Rund um die Niere spinnt sich eine bemerkenswerte Geschichte, denn Mr. George Lusk, Vorsitzender der Whitechapel Bürgermiliz, erhielt ein Päckchen, das ein Teil einer Niere enthielt."

"Bright's Disease"
Ähnlichkeit der Nieren

Major Smith sandte sie zu Dr. Openshaw, pathologischer Kurator des London Hospital Museums, der feststellte, dass es sich um eine menschliche Niere handele und innerhalb der letzten drei Wochen einer Frau im Alter von rund 45 Jahren entnommen wurde.
Prof. Camps betonte, dass es besonders interessant sei, dass sowohl die linke Niere in der Leiche als auch die Niere in der Päckchen Anzeichen von schwerer "Bright's Disease" aufwiesen (Anmerkung von Jacktheripper.de: Bright Disease ist ein Symptom, das bei Alkoholismus zu äußerlichen Veränderungen der Niere führt).
Die Untersuchungen bei dem Großteil der Frauen wurde im London Hospital abgehalten, wo Camps heute Professor für forensische Medizin ist. Ein Sprecher des Hospitals sagte letzte Nacht: "Seit die Veröffentlichung des Artikels bekannt wurde, haben wir Anfragen von Kriminologen, Autoren und anderen am "Jack the Ripper"-Rätsel Interessierten erhalten. Sogar Leute aus New York haben uns kontaktiert. Wir planen, dass der Artikel nochmals als Broschüre erscheint, denn die Auflage der London Hospital Gazette, einer Produktion von Studenten, ist auf ein paar Hundert begrenzt."

 

Eastsidemags
(Dokument zuletzt bearbeitet am 26.11.04)